Saubere Abluft für Holzkohle‑Grillrestaurants: Planung, Normen und bewährte Technik für rauch- und geruchsarme Küchenabluft
- ILGIN BEK
- 10. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Holzkohle-Grillküchen erzeugen intensive Rauch-, Fett- und Geruchslasten. Ohne eine fachgerecht geplante Abluftreinigung drohen Beschwerden der Nachbarschaft, behördliche Auflagen und Betriebsunterbrechungen. Mauersegler Ingenieurbüro plant, berechnet und realisiert maßgeschneiderte Abluftreinigungssysteme, die Rauch- und Geruchsemissionen zuverlässig minimieren – regelkonform, wartungsfreundlich und nachhaltig.
Typische Emissionen im Holzkohlebetrieb
- Feinstaub und Rußpartikel (PM)
- Fett‑Aerosole und klebrige Kondensate
- VOCs/geruchswirksame Komponenten
- Kohlenmonoxid/CO2 sowie feuchte, teils heiße Abgase
Ziel ist eine stufenweise Abscheidung und Oxidation der Emissionen mit definierten Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen.
Rechtliche Grundlagen und einschlägige Normen/Regelwerke (Auszug)
- Bundes‑Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und TA Luft: Anforderungen an Emissionen, Gerüche und Stand der Technik.
- Landesimmissionsschutzgesetze/Kommunale Satzungen: Geruchs- und Rauchbelastungen im Umfeld, Abstände/Führung der Fortluft.
- DIN EN 16282 (Teile für gewerbliche Küchen): Planung, Luftvolumenströme, Fettabscheidung, Hygiene und Sicherheit von Küchenlüftungen.
- VDI 2052: Raumlufttechnische Anlagen in Küchen – Auslegung von Luftvolumenströmen, Wärmelasten und Fett-/Feuchteabführung.
- VDI 3894 Blatt 1/2: Emissionen aus Küchen; Minderung von Fett, Geruch und Aerosolen.
- VDI 3880/VDI 3477: Aktivkohle – Auslegung, Betrieb und Prüfung von Adsorptionsstufen.
- DGUV Information 110‑003 (ehem. BGR 111): Brandschutz und Arbeitssicherheit an Küchenabluftanlagen.
- Feuerungsverordnungen/LBO, DIN 18017/18073 (je nach Bundesland): Schachtführung, Brandabschnitte, Revisionsöffnungen.
- Explosions-/Brandschutz: Beachtung von Rückbrandsicherungen, Mindestabständen, Erdung/PA bei Elektrofiltern, Reinigungs- und Wartungsintervallen.
Systemarchitektur: Mehrstufige Abluftreinigung
1) Ozon‑Generatorstufe
- Aufgabe: Oxidative Behandlung geruchsaktiver VOCs sowie Cracken langkettiger Fettmoleküle zur nachfolgenden Abscheidung.
- Planung: Definierte Ozonzugabe über Misch-/Kontaktstrecken; ausreichende Kontaktzeit vor dem Nasswäscher; werkstoffgerechter Ausbau (ozonbeständige Dichtungen und Kunststoffe).
- Sicherheit: Keine Ozonfreisetzung in Aufenthaltsbereiche; Einhaltung AGW; Interlock mit Volumenstrom/Abzug; Ozon‑Restkontrolle downstream.
- Hinweise: Vorfiltration auf grobe Tropfen/Fett an der Haube bleibt erforderlich (EN 16282). Dosierstrategie so wählen, dass kein übermäßiger Ozon‑Durchbruch bis zur Aktivkohle erfolgt.
2) Rauchgaswäscher (Nasswäscher)
- Aufgabe: Abscheidung wasserlöslicher Komponenten, Teilreduktion oxidierter Verbindungen, Temperatur- und Feuchtemanagement; Bindung saurer Bestandteile. Gleichzeitig Ozon‑Restzehrung im Waschkreislauf möglich.
- Auslegung: Tropfenabscheider, pH‑Regelung, Leitfähigkeitsüberwachung, Schlamm-/Fettmanagement; korrosionsbeständige Werkstoffe.
- Compliance: Wasserrechtliche Vorgaben für Abwasser einhalten; regelmäßige Kontrolle von pH/Leitfähigkeit; VDI 3894/VDI 2052-Hygiene.
- Integration: Strömungsberuhigung hinter dem Wäscher für die nachfolgende Elektrostatik.
3) Elektrostatik‑Filter (elektrostatische Abscheider, ESP)
- Aufgabe: Hocheffiziente Abscheidung feiner Fett‑/Rußpartikel und nach der Voroxidation verbliebener Aerosole.
- Planung: Geeignete Einlaufstrecken; Öl-/Kondensatableitung; sichere Zugänglichkeit für Reinigung; elektrische Sicherheit nach DGUV/VDE.
- Betrieb: Reinigungsintervalle festlegen; Differenzdruck und Leistungsaufnahme überwachen.
4) Aktivkohle‑Filter
- Aufgabe: Endpolitur der Gerüche durch Adsorption restlicher VOCs nach Oxidation und Wäsche.
- Auslegung: Bett‑Tiefe, Raumgeschwindigkeit und Kontaktzeit gemäß VDI 3880/VDI 3477; Temperatur- und Feuchtefenster beachten (nach Wäscher/ESP i. d. R. günstig).
- Betrieb: Wechselintervalle nach Beladung; Geruchsmonitoring ggf. mit VOC‑Sensorik; Dichtigkeitsprüfung der Kassettensysteme.
Vorstufen an der Erfassung (bleiben unverändert empfohlen)
- Hauben nach DIN EN 16282 mit hoher Erfassungseffizienz.
- Mechanische Fettabscheider (Prallgitter/Zyklon) zur Grobentlastung der Stufen.
- Strömungsführung: ausreichende Randinduktion, Luftleitbleche, Strömungsberuhigung.
Ventilator und Fortluft
- Fett- und feuchtebeständige, druckstabile Ventilatoren hinter den Reinigungsstufen.
- Fortluftführung über Dach mit ausreichender Ausblasgeschwindigkeit/Schornsteinhöhe gemäß TA Luft/kommunalen Vorgaben; Schalldämpfung und Schwingungsentkopplung.
- Brandschutz/Arbeitssicherheit: Rückbrandsperren, Temperatur-/Ozon‑Monitoring, Revisionsöffnungen; DGUV‑ und LBO‑konform.
Auslegung und Berechnung durch Mauersegler Ingenieurbüro
Unser Ingenieurteam dimensioniert jede Stufe belastungs- und normgerecht:
- Lastannahmen: Grillfläche, Brennstoff (Holzkohlequalität/Feuchte), Betriebszeiten, Wärmelasten, Fett-/Aerosolfrachten, Feuchte.
- Luftvolumenstrom: nach VDI 2052/EN 16282 mit Sicherheitszuschlägen für Holzkohlebetrieb; Erfassungsgeschwindigkeit, Randinduktion, Wrasenplume.
- Druckverlustrechnung: komponentenweise inkl. Reserven für Filterbeladung.
- Werkstoff-/Korrosionsschutzwahl: Edelstahlqualitäten, Beschichtungen,
Dichtungen, Ozon‑ und Nassbetrieb‑tauglich.
- Brandschutzkonzept: Rückbrandsperren, Temperaturüberwachung, Revisionsöffnungen, Löschschnittstellen, Abscheiderreinigung.
- Emissionsziele: Einhaltung TA Luft/kommunaler Geruchsvorgaben (Häufigkeitsschwellen nach GIRL, sofern anwendbar).
- Energie- und Betriebskosten: EC‑Ventilatoren, Wärmerückgewinnung (wo zulässig), bedarfsgerechte Regelung.
Betrieb, Monitoring und Wartung
- Regelung: Stufen- oder stufenlose Volumenstromregelung; Differenzdrucküberwachung an Filterstufen; pH‑ und Leitfähigkeitssonden im Wäscher; Ozon- und VOC‑Sensorik optional.
- Reinigung/Wartung: definierte Intervalle für ESP‑Waschungen, Wäscherentleerung/Spülung, Aktivkohlewechsel; dokumentierte Hygiene nach EN 16282/VDI 2052.
- Nachweisführung: Inbetriebnahmemessung, ggf. Geruchsfeldbeurteilung nach GIRL/VDI‑Richtlinien; Protokolle für Behörden und Betreiber.
- Betriebssicherheit: Schulung des Personals, Abschaltlogiken bei Störungen, Fernüberwachung optional.
Vorteile für Betreiber und Umfeld
- Deutlich reduzierte Rauch- und Geruchsemissionen – konfliktfreier Betrieb in sensiblen Lagen.
- Hohe Betriebssicherheit und Hygiene, geringere Brand- und Verschmutzungsrisiken.
- Nachweisbare Compliance mit Normen/Behördenauflagen.
- Skalierbarkeit für Umbauten, Erweiterungen oder Lastspitzen (Eventbetrieb).
Projektablauf mit Mauersegler Ingenieurbüro
1) Bestandsaufnahme vor Ort und Emissions-/Standortanalyse.
2) Konzeptstudie mit Variantenvergleich (CAPEX/OPEX, Platzbedarf, Emissionsziel).
3) Detailplanung inkl. Berechnung, Aufstellungs- und Aufmaßpläne, Genehmigungsunterlagen.
4) Lieferung/Integration der Komponenten, Montageüberwachung und Inbetriebnahme.
5) Messprotokolle, Einweisung, Wartungs- und Serviceplan.
6) Optional: Fernmonitoring, Performance‑Audits, Anpassung bei Betriebsänderungen.
Fazit
Mit einer normkonformen, mehrstufigen Abluftreinigung aus Ozon, Rauchgaswäscher, Elektrostatik Filter und Aktivkohle lassen sich die rauch- und geruchsintensiven Abgase von Holzkohle‑Grillrestaurants zuverlässig minimieren. Mauersegler Ingenieurbüro verbindet fundierte Berechnung, projektspezifische Auslegung und praxisbewährte Komponenten – für einen rechtssicheren, leisen und nachbarschaftsverträglichen Betrieb.
Kontakt
Mauersegler Ingenieurbüro
Neumarkt Galerie, Richmodstraße 6,
50667 Köln
Tel: + 49 (0) 221 25955709
E-Mail: info@mauersegler-ing.de



Kommentare